In Europa bedecken Wälder mehr als 37,7 % der Landfläche und spielen eine wesentliche Rolle für die Erhaltung des Lebens auf der Erde. Verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung ist in den letzten Jahren aufgrund von wachsenden Umweltproblemen wie Waldschädigung und -zerstörung in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses gerückt. Per Definition ist die Waldzerstörung die Verringerung der Waldfläche. Sie wird vor allem durch menschliche Aktivitäten oder Naturkatastrophen verursacht und hat erhebliche Auswirkungen auf die biologische Vielfalt, denn Wälder sind Lebensraum für viele Säugetiere, Insekten und Vögel. Waldrodung schadet außerdem dem Kampf gegen die Klimakrise, da CO2-Speicherung und Photosynthese ohne Bäume natürlich entfallen.

Die neue EU-Verordnung zur Vermeidung von Entwaldung (EUDR), die am 30. Juni 2023 in Kraft getreten ist, bietet Lösungen zur Verringerung der Waldzerstörung. Das ist nicht nur für unser Wohlergehen, sondern vor allem für die Überlebensfähigkeit künftiger Generationen von entscheidender Bedeutung.

Was genau ist die EUDR? Die EUDR gilt für alle europäischen Marktteilnehmer, die entsprechende Produkte auf den EU-Markt bringen – egal ob Import, Handel oder Herstellung. Die betroffenen Waren sind unter anderem Naturholz, Kaffee, Kakao, Kautschuk, Palmöl und Soja, sowie Nebenerzeugnisse wie zum Beispiel Möbel oder bedrucktes Papier.

Zwei Bedingungen gelten in dieser Verordnung:

  • Die Produktion muss mit der Gesetzgebung des Produktionslandes übereinstimmen (Achtung der Menschenrechte sowie der Umwelt-, Steuer- und Sozialgesetzgebung).
  • Die gelieferten Produkte wurden nicht durch Waldschädigung oder Abholzung nach dem 31. Dezember 2020 hergestellt.

Alle Marktteilnehmer müssen eine Sorgfaltsprüfung durchführen, um sicherzustellen, dass das vermarktete Holz legal geerntet wurde. Das heißt, dass Systeme und Verfahren eingerichtet werden müssen, um nachzuweisen, dass die gesamte Lieferkette nachhaltig geführt wird. Mit dieser neuen Verordnung wird also weltweit die nachhaltige Waldbewirtschaftung gefördert.

Eine mögliche Lösung? Das FSC®-Siegel

FSC® ist eine Organisation, die sich für eine verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung einsetzt, d. h. eine Bewirtschaftung, die ökologisch angemessen, sozial vorteilhaft und wirtschaftlich tragfähig ist und den Bedürfnissen heutiger und künftiger Generationen gerecht wird.

Der FSC ist mit der EUDR vereinbar und geht sogar darüber hinaus: Auf rechtlicher Ebene sorgt FSC für eine Vereinheitlichung der Regeln bei der Überprüfung der Lieferketten. Die Rechte indigener Völker werden ausdrücklich berücksichtigt. FSC ermöglicht es auch, Risiken im Rahmen der Sorgfaltspflicht zu erkennen und zu verringern.

FSC beauftragt unabhängige Zertifizierungsstellen wie Ecocert (FSC® A000515) mit Zertifizierung von Wäldern und Waldprodukten. Die FSC-Zertifizierung ermöglicht es Unternehmen und Verbrauchenden, fundierte Kaufentscheidungen zu treffen und so den Wandel zu einer nachhaltigen Welt zu unterstützen. Mit einer FSC-Zertifizierung können Sie Ihr Engagement und Commitment für verantwortungsvolle Forstwirtschaft glaubhaft nachweisen.

Entdecken Sie die zahlreichen Garantien der FSC®-Zertifizierung.

Neue Gesetzgebung und Lösungen für nachhaltigere Wälder
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