Mit Fast Fashion sind Sie vermutlich vertraut. Die Massenproduktion von Billigkleidung ist gelinde gesagt umstritten und das nicht ohne Grund: die Textilindustrie zählt zu den umweltschädlichsten Sektoren überhaupt. In Antwort auf das steigende Bewusstsein für die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Textilindustrie wurden viele innovative Lösungen für nachhaltige Textilherstellung entwickelt. Im Mittelpunkt dieses Wandels stehen recycelte Textilien.

Die Zahlen sprechen für sich: Nach Angaben der Global Fashion Agenda wird der Markt für recycelte Textilien bis 2025 voraussichtlich mehr als 64 Milliarden US-Dollar erreichen, was einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von mehr als 15 % (seit 2016) entspricht. Und es gibt viel zu tun! Laut einer Studie, die Fashion for Goods über einen Zeitraum von 16 Monaten in sechs Ländern durchgeführt hat, können heute rund 494.000 Tonnen geringwertige oder nicht wiederverwendbare Textilien (d. h. 74 % der Gesamtmenge) recycelt werden. Gleichzeitig steigt die Nachfrage unter Verbraucherinnen und Verbraucherinnen nach nachhaltigen Textilien stetig an. Zertifizierungen können hier ein nützliches Tool sein - sowohl um sich als Unternehmen hervorzuheben als auch Verbrauchenden die fundierte Wahl nachhaltiger Produkte zu ermöglichen.

Der Global Recycled Standard (GRS)

Der weltweit etablierte Global Recycled Standard (GRS) wird von der amerikanischen Vereinigung Textile Exchange verwaltet. Etwa alle 3-5 Jahre werden die Kriterien überprüft und gegebenenfalls aktualisiert. Die aktuell geltende Version 4.0 des GRS ist seit Juli 2017 in Kraft. Stand 2022 sind 34.178 Unternehmen nach dem Global Recycled Standard zertifiziert (+138 % seit 2020).

Ziel ist es, die Verwendung von recycelten Materialien in Produkten zu erhöhen und die schädlichen Auswirkungen der Produktion auf Menschen und Umwelt zu verringern bzw. zu beseitigen.

Zentrale Kriterien sind unter anderem:

  • Alle Produkte, die mindestens 20% recycelte Materialien enthalten, können zertifiziert werden.
  • Nur Produkte mit mindestens 50% recyceltem Inhalt dürfen das GRS-Logo aufdrucken.
  • Jeder Schritt der Produktionskette (bis hin zum Endprodukt) muss zertifiziert werden.
  • Transparenz und Rückverfolgbarkeit der Textilien muss sichergestellt sein.
  • Soziale Anforderungen entsprechend internationaler Arbeitsnormen und -rechte müssen in allen Bereichen des zertifizierten Unternehmens eingehalten werden.

Alle Kriterien des Global Recycled Standard 4.0

Warum sollten Sie ECOCERT für Ihre GRS-Zertifizierung wählen?

Mit über 2000 Textilkunden weltweit und 15 Jahren Erfahrung im Sektor ist ECOCERT ein zentraler Akteur bei der Zertifizierung nachhaltiger Textilien. Zwischen 2022 und 2023 sind die durch ECOCERT zertifizierten Unternehmen bzw. Produkte um 72% gestiegen, von 645 auf 1.113.

Die Anforderungen für eine nachhaltige Entwicklung lassen sich nicht auf nationale Grenzen beschränken, deshalb sind wir in über 130 Ländern tätig. Dank unserer weltweiten Niederlassungen profitieren Sie vor Ort vom Fachwissen der auf Ihren Sektor spezialisierten Teams!

Textil-Zertifizierung bei ECOCERT

ZOOM ON: GRS – Das Label für recycelte Textilien
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