Die Bio-Landwirtschaft spielt eine immer zentralere Rolle, wenn es um den Fortbestand unserer Lebensgrundlagen geht. Bio schützt und unterstützt die Umwelt, die Böden, das Tierwohl, die Gesundheit und Vieles mehr. Gleichzeitig halten sich hartnäckig vielerlei Mythen rund um Bio, die das Vertrauen in die Bio-Landbau und Bio-Lebensmittel gefährden können. Deshalb haben sich einige Experten und Expertinnen der Branche das Ziel gesetzt mit den Top-Bio-Mythen aufzuräumen, basierend auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen.
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Warum sind Bio-Lebensmittel besser für die Gesundheit? Lebensmittel aus biologischem Anbau sind reich an Nährstoffen wie Vitamin C, bestimmten Mineralien und Polyphenolen, sowie an Omega-3-Fettsäuren in Bio-Fleisch und Milchprodukten. Mehrere Studien zeigen, dass Bio-Konsumierende tendenziell gesünder sind als die Allgemeinbevölkerung und mit weniger Risiken für Erkrankungen wie Adipositas, Krebs und Herz-Kreislauf-Störungen kämpfen.
Mehr Informationen unter Mythos 1: Bio-Lebensmittel sind nicht gesünder als andere.
Wie trägt die ökologische Landwirtschaft zum Schutz des Planeten bei? Der Bio-Landbau ist hinsichtlich der positiven Auswirkungen auf die Umwelt ein echter Allrounder. Ökologische Herstellung unterstützt zum Beispiel den Kampf gegen die Klimakrise, indem insgesamt weniger CO2-Emissionen produziert werden und Bio-Böden ca. 25% mehr Kohlenstoff binden als konventionell bewirtschaftete Böden. Auch die Bodenfruchtbarkeit bleibt durch einen hohen Anteil an organischer Substanz erhalten, der Wasser- und Kohlenstoffkreislauf wird besser reguliert und es gibt mehr Biomasse: Regenwürmer, Pilze und Insekten, die für das Bodenleben sorgen. Im Gegensatz dazu sind in der konventionellen Landwirtschaftsformen eingesetzte Pestizide sind maßgeblich am Rückgang der biologischen Vielfalt beteiligt.
Mehr Informationen unter Mythos 3: Bio-Landbau ist nicht besser für die Umwelt als konventionelle Landwirtschaft.
Sind im biologischen Landbau Pestizide erlaubt? Der Bio-Landbau verbietet den Einsatz von synthetischen Pestiziden vollständig. Bestimmte andere Pestizide können verwendet werden, aber in den meisten Fällen verzichten Erzeugerbetriebe insgesamt darauf. Weniger als 10 % der ökologisch bewirtschafteten Flächen werden mit Bio-Pestiziden, Fungiziden oder Insektiziden behandelt. Diese sind natürlichen Ursprungs und können somit schnell biologisch abgebaut werden. Die Anzahl und die Toxizität der im ökologischen Landbau zugelassenen Pestizide steht zudem in keinem Verhältnis zu den im konventionellen Landbau zugelassenen Pestiziden: 26 zugelassene Wirkstoffe im ökologischen Landbau gegenüber 385 im konventionellen Landbau.
Mehr Informationen unter Mythos 9: Der ökologische Landbau ersetzt synthetische Pestizide durch andere Pestizide.
Weitere Mythen und Aufklärungen im 38-seitigen Dokument: L'agriculture biologique malmenée, 10 mythes à déconstruer (C. Aubert, C. Mayer Mustin, M. Mustin et D. Lairon, 2023). Dieses Dokument ist Eigentum der Autoren und Autorinnen und darf nicht ohne deren Genehmigung veröffentlicht werden.
Warum ist der ökologische Landbau bis heute die beste Alternative? Leitgedanke der ökologischen Landwirtschaft ist der Respekt für Mensch und Planet. Die EU-Verordnung, die die biologische Landwirtschaft innerhalb der EU regelt, zieht hierfür eine Reihe strenger Kriterien heran, die den Tierschutz, die biologische Vielfalt, die Kohlenstoffbelastung, den Boden und das Klima achten. Gleichzeitig wird die Verordnung ständig revidiert und weiterentwickelt. Sich (sofern möglich) für Bio-Produkte zu entscheiden, heißt also sowohl unsere Umwelt zu respektieren und den Einsatz engagierter Landwirte und Landwirtinnen zu würdigen.